Mittwoch, Oktober 25, 2006

John Updike - Terrorist

For a long time I have looking for a suitable book to review here in Fagis Weblog. Listening to my favorite radio channel on swr 3 on my way home from school I found it - Klaus Sturm's book tipp: John Updike's latest novel Terrorist. Five years after 9/11 an American writer has probably written the ultimate novel on this traumatic disaster which has so terribly traumatized America ever since. "This marvelous novel can be accurately labeled as a 9/11 novel, but it deserves also the label of masterpiece for its carefully nuanced building up of the psychology of those who traffic in terrorism. Timely and topical, poised and passionate, it is a high mark in Updike's career, writes Brad Hooper (Copyright © American Library Association. All rights reserved - retrieved Oct 25-2006).

What really persuaded me to order Updike's new book was Klaus Sturms comment: "John Updike schafft mit diesem Buch so ziemlich das Beste, was ein Autor überhaupt mit einem Buch schaffen kann: Er zeigt mir eine Welt, die mir völlig fremd ist. Er stellt mir Charaktere vor, die mich dann interessieren. Er leuchtet damit die kleinsten Details und Zellen eines Themas aus, das uns sonst immer nur in unfassbarer Größe begegnet." Last Update: 11.09.2006 /

What America - and maybe the whole Western World needs - is an understanding about the hate this country has caused in the Arabian Hemisphere. Maybe Updike' novel can help. As soon as I have read it I will review it here. Gi

Sonntag, Mai 21, 2006

Sakrileg - eine Gotteslästerung? - Der Da Vince Code ist angelaufen

Nun ist es endlich soweit. Die Verfilmung von Dan Browns "Sakrileg" ist in den Kinos angeklaufen. Vatikanische Kardinäle riefen im Vorfeld zum Boykott auf, wegen Gotteslästerung und Blasphemie, und weil der Film falsch sei. Dabei ist Buch und Film doch reine Fiktion.

Allerdings scheinen das nicht alle zu begreifen, da, so Martin Mosbach in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (6. Juli 2006), "die Kenntnisse von der Religion auch bei Gebildeten vielfach gegen null gesunken seien." Und Joachim Valentin berichtete am Freitag von kirchengeschichtlichen Referaten, die Dan Brown als Quelle zitieren. Um Realität von Fiktion unterscheiden zu können, brauche man doch einen mündigen Leser.

Dennoch: warum die Aufregung? Ich fand das Buch schlicht und einfach spannend. Und am Freitag Nachmittag sah ich mir den Film in einem Kino in Stuttgart an. Gut angekommen ist er bei der Filmkritik ja nicht. So schreibt z.B. Verena Lueken in FAZ-Online über die Premiere in Cannes (22. Mai 2006): "Wenn die Vorabempörten das Gelächter hätten ahnen können, das den Kinosaal erfüllte, als gegen Filmende der entscheidende Satz fiel - 'Du bist die letzte Nachfahrin Christi' - hätten sie geschwiegen." Natürlich kann man den Film wegen seiner Machart kritisieren. Doch trotz vieler Kritiken muss ich sagen, dass er mir gefallen. [mehr dazu unter Dan Brown sei dank?! im meinem Schulblog].

Was meint Ihr dazu? Wie hat Euch der Film gefallen? Hat Euch das Buch oder der Film beeinflusst? Wenn ja, wie? In Amerika scheinen 53 % angeben zu haben, dass der Film sie in ihrem Glauben beeinflusst habe. Schreibt doch einen Kommentar. Gi

Sonntag, April 23, 2006

"We are born mad" - Zum 100. Geburtstag von Samuel Beckett

"They give birth astride of a grave, the light gleams an instant, then it's night once more". Sie gebären über einem Grab, das Licht glänzt vor eine Moment, bevor es wieder Nacht wird, lässt Samuel Beckett Pozzo in seinem wohl berühmtesten Stück Waiting for Godot über das den Menschen und das Leben schlechthin sagen. Welch ein Bild für die menschliche Existenz, geprägt vom Zerfall und vom Warten auf den Tod.

Samuel Becket, neben dem Nobelpreisträger Harold Pinter, wohl einer der bedeutendsten Vertreter des Absurden Dramas wäre in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden. "Wir haben ihn überlebt, aber wir werden ihn nicht überwinden", schreibt Peter Kümmel [mehr....]. Wie kaum ein anderer Schriftsteller hat Beckett die Absurdidät des Daseins auf die Bühne gebracht. Seine Figuren sind gescheiterte Existenzen wie Wladimir und Estragon in "Godot", die ihr sinnloses Leben nur mit Warten verbringen können, aber auch nicht fähig sind ihrem Dasein aktiv ein Ende zu setzen. Oder Hamm in Endgame, der queschnittsgelähmt und blind seinen Diener Clov, der seinerseits nicht mehr sitzen kann, quält. Vor allem in Hamm's Eltern, die ohne Unterleib in einer Tonne mit Sand leben, zeigt Bekett, dass Leid die Grundbefindlichkeit des Menschen ist, ein Leben, verkrüppelt und ohne Würde. Für Beckett gibt es keine unerschüttlichen Glaubensätze und Gewissheiten mehr. Damit gibt er - und mit ihm die anderen Vertreter der absurden Dramas - dem Theater seine eigentlich religiöse Aufgabe zurück, indem das Theater "....den Menschen mit dem Bereich des Mythos und des Religiösen konfrontiert. Wie die antike Tragödie, die mittelalterlichen Mysterienspiele oder die barocken Allegorien, so will das Theater des Absurden dem Zusachuer die prekäre, rätselhafte Situation des Menschen im Universum vor Augen führen." (Esslin, Das Theater des Absurden"1995, 311)

Mein Lesetipp: "Das Endspiel" - dieses Buch gehört für mich in den Kanon der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts.

Donnerstag, April 06, 2006

Über Chats, Internet Communities und andere Dinge - Ein Kommentar

Dies ist nun kein ausgesprochener Literatur- oder Buchtipp. Aber geht es in der Literatur nicht auch um Beziehungen, etwa um die Beziehung eines Autors mit seinen Figuren oder mit dem Leser? Auch in Chats oder Internet-Communities geht es um Beziehung, um Sprache und Kommunikation, wenn auch nicht in erster Linie um Literatur im eigentlichen Sinne.

Wie ihr vielleicht schon mit bekommen habt, wurde an unserer Schule der Zugang zur Internet-Community Kwick gesperrt. Ich selbst halte Chats für eine wichtige Form der Kommunikation, die neben der Selbstdarstellung auch einen wichtigen Beitrag zu sozialer Interaktion leisten kann. Schließlich geht es bei Kwick ja nicht nur ums Chatten, sondern man kann ja auch Blogs führen, sich in Clans organisieren, sich zu allen möglichen Themen äußern und andere Meinungen kommentieren, eigene Artikel veröffentlichen und vieles mehr.

In meiner Recherche zum Thema Chat bin auf die Homepage von Nicola Döring gestoßen. Frau Döring, Professorin an der Ilmenau-Universität für Technologie im bereich Medien und Kommunikation, beschäftigt sich wissenschaftlich mit diesem Thema. Sie schreibt:

„Das Online-Chatten als zeitgleiche computervermittelte Kommunikation ist beides: Vertraut und neu. Etablierte Kommunikationsformen dienen als Vorlage und als Kontrast. Man spricht davon, sich im Chat "getroffen" und miteinander "geredet" zu haben. Man freut sich, dass Bekannte "auch da sind". Man "küsst" und "knuddelt" sich.“ (3) Sie interessiert an den Chats vor allem die sozialpsychologische Sicht, da es hier ja um die Konzepte von Identität, sozialer Beziehung und Gruppe gehe (2)

In ihrem Artikel Sozialpsychologische Chat-Forschung: Methoden, Theorien, Befunde.Chat-Kommunikation. Sprache, Interaktion, Sozialität & Identität in synchroner computervermittelter Kommunikation. Perspektiven auf ein interdisziplinäres Forschungsfeld, Stuttgart, 141-186 (die Seitenzahlen hier beziehen sich die Manuskript-Version, die sie mir freundlicherweise geschickt hat) geht sie neben der Beschreibung unterschiedlicher Forschungsansätze zum Thema auch auf das Thema der so genannten virtuellen Identitäten im Chat ein (22ff). Dabei macht sie auch deutlich, dass die Positionen sowohl der Chat-Kritiker, die die Selbstdarstellungen in den Chats als Maskerade oder beliebiges „Identitäts-Hopping“ bezeichnen, als auch die der Befürworter, die in den Chats neue Möglichkeiten der Selbsterkenntnis und Identitätsentwicklung sehen, relativiert werden müssen. (22) Allerdings gehe es bei der Wahl des Nickname aber nicht um primär darum den realen Namen zu verschleiern, sondern um damit Aufmerksamkeit zu erregen. Mit Ausnahme bestimmter Chatter-Typen scheinen die meisten Chattenden, eine Selbstdarstellung zu praktizieren, die sich an relevanten Selbstaspekten orientiert und damit der Chat-Kommunikation persönliche Bedeutung verleiht...“ (23).

Im weiteren führt sie aus, dass auch Chat-Kontakte in den Aufbau sozialer Beziehungen münden können. Es könnten sogar enge Freundschaften dabei entstehen (S. 23), was ich persönlich bestätigen kann. In den Tagen, als mein Vater im Sterben lag, beantwortete ich die einfache Frage "Wie geht's Dir", die mir einige meiner Kontakte gestellt haben, wahrheitsgemäß. Was ich dann an Verständnis, Trost, Zuwendung und Wärme bekam von Menschen, die ich vorher eigentlich nicht gekannt hatte, hat mir in den Tagen des Abschieds sehr geholfen und gut getan. Im übrigen, so sagt Döring, könne der Chat bestehende Beziehungen verändern, denn:

„Mit der Veralltäglichung des häuslichen und beruflichen Netzzugangs in immer größeren Bevölkerungskreisen wird sich der Chat (insbesondere in der Variante Instant Messaging) auch als Medium innerhalb bereits etablierter beruflicher und privater Beziehungen einen Platz erobern.“ (24)

Über Online-Communities – und darum handelt es sich ja bei Kwick – werde so Nicola Döring ähnlich wie bei den Chats polarisiert. So sei der Vorwurf, es handle sich hier um bloße Pseudo-Gemeinschaften, weder theoretisch noch empirisch haltbar. Man müsse die Innenwelt von Chat-Gemeinschaften und ihre Beziehung zu Außenwelt genauer analysieren. (24). Sie schlage sich die Existenz einer virtuelle Gemeinschaft u.a darin nieder,

„...dass diese Binnenkommunikation im Forum zu einem nennenswerten Teil auf die Gemeinschaftsbildung Bezug nimmt: Die Existenz von kommentierten Mitgliederverzeichnissen, schriftlichen Verhaltensregeln (Chattiquetten), Erfahrungsberichten von Channel-Parties (vgl. Seidler, 1994), Mythen, Ritualen, Klatschgeschichten und Fotoalben beweist, dass die Forums-Mitglieder eine eigene Kommunikationskultur etablieren und sich damit als Gemeinschaft von anderen Foren abheben.“ (25).

Ohne die gefährlichen Seiten des Netzes zu ignorieren, etwa der Suchtgefahr, sieht Professor Döring durchaus die positiven Seiten von Chats und Internet-Foren, da diese ungewohnten Sozialkontakte eine Faszination ausüben und sogar ein „Flow-Erleben“ ermöglichen können. (29)

Welche Position jemand zum Thema Chat, Internet, News Groups usw. auch immer einnimmt, so müssen doch die grundsätzlichen Wertfragen gestellt und diskutiert werden, so Döring, etwa, was in unseren Augen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung ist. Nur weil wir es ablehnen oder etwas nicht verstehen, heisst das noch lange nicht, dass es dann sinnlos und Zeitverschwendung ist. Dieser Kommentar versteht sich als Beitrag zu dieser Diskussion. Denn wir sollten unsere Schüler auch anleiten reflektiert und kritisch mit diesen neuen Möglichkeiten der Kommunikation um zu gehen.

„Für Eltern und Schule lautet die medienerzieherische Aufgabe, Kinder und Jugendliche bei der Entwicklung von Kompetenz, Urteilsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit Medien und Informationstechnologien zu unterstützen.“, schreibt Daniel Amman. (Schön dich zu lesen: Chatten im Internet, 29).

Das kann meiner Meinung nach nicht durch eine grundsätzliche Einschränkung bestmmter Seiten, was im Grunde auch dem ersten Leitbildsatz unserer Schule widersprechen würde. Vielleicht sollten wir einfach mal mit unseren Schülern chatten oder uns mit Ihnen in Kwick treffen.

Was also ist Eure Meinung dazu? Warum seid ihr in Kwick? Was fasziniert Euch an dieser Community? Ich warte auf Eure Kommentare. Das Thema Chat ist im übrigen wissenschaftlich sehr gut erforscht. [Mehr zum Thema Chat.....]


Montag, April 03, 2006

Der Ball ist der springende Punkt" von Doro

"Der Ball ist der springende Punkt"...
"Wir im Finale" in Erlangen und ganz Deutschland

... wer sich mal wieder ins Theater wagen will und außerdem eine kleine Einstimmung zur Fußball-WM nötig hat: dafür ist dieses Stück genau das richtige. Uraufgeführt 04 am theaterhaus in Jena wird "Wir im Finale" von Marc Becker nun noch einmal in der alten Besetzung in Erlangen gezeigt (07. -09. Mai, der Vorverkauf läuft schon!). Wer es nicht allzu weit hat, sollte diese Gelegenheit unbeding nutzen (Sonntags findet die Vorstellung auch schon um 18 Uhr statt). Auch für Leute mit wenig Ahnung über den Sport ist dieser Abend unglaublich unterhaltsam: Eine Liebeserklärung an der Fußball mit viel Ironie und einem Augenzwinkern über die Mentalität der Deutschen, wenn es so etwas überhaupt gibt! - Perfekt also, um sich auf einen Fußball - Sommer einzustimmen (oder auch mental vorzubereiten). Eine kleine Tournee durch ganz NRW ist angekündigt, außerdem wird das Stück anlässlich der WM mittlerweile auch in vielen anderen Theatern in Deutschland(in anderen Inszenierungen) gezeigt. Ein bisschen Nachforschen lohnt sich auf jeden Fall!

Dienstag, März 28, 2006

stanislaw lem

der kollege ist mir zuvorgekommen...der tod von stanislaw lem bedeutet literarische trauer bei der frühstücks-zeitungslektüre. wer keinen lem gelesen hat, kennt keine science fiction, er ist der altmeister, der wie kein anderer unbändige fantasie mit fundierten naturwissenschaftlichen kenntnissen verbindet. skurill, grotesk, witzig, melancholisch... und immer außerordentlich originell.
neben romanen und erzählungen ist mir merkwürdigerweise ein essay in bester erinnerung, in dem stanislaw lem mit hilfe der wahrscheinlichkeitsrechnung schlüssig beweist, dass es ihn selbst nicht geben kann...
also - nicht, wiel er gestern gestorben ist, sondern weil er einer der ganz großen ist: wer ihn noch nicht kennt, sofort lem lesen.
Fa

Stanislaw Lem ist tot

Dies ist nun kein Buch- oder Lesetipp im eigentlichen Sinne, aber heute steht in der Zeitung (NWZ v. 28. März 2006, dass Stanislaw Lem gestorben ist. [mehr.....] Ich möchte an dieser Stelle an diesen großartigen Schriftsteller erinnern, der Klassiker der modernen Science-Ficton Literatur verfasst hat. Unvergessen sind seine großen Romane Solaris - neuverfilmt mit George Clooney -, Eden oder Der Unbesiegbare. Hervorragend sind auch die Erzählungen Der futurologische Kongreß. Aus Ijon Tichys Erinnerungen oder Sterntagebücher. Ebenso empfehlenswert sind seine beiden theoretischen Bände Fantastik und Futurologie I und II. Literatur hat für Lem drei wesentliche Funktionen: ".....eine informative als informierende, eine didaktische als als über Pflichten belehrende sowie eine unterhaltende als Plaisir bereitende." Science Fiction biete darüber hinaus noch einen Extra-Service. Lem nennt ihn die "prognostische". (Vgl. Lem, Phantastik und Futurologie I, Frankfurt, 1984, 10). Dabei hat sich Lem immer an den Möglichkeiten der technologischen Erneuerung und Entwicklung orientiert. Für ihn waren "sowohl die Dinge am interessantesten, die s heute noch nicht gibt - obwohl sie irgendwann enstehen können -, als auch jene, die es nicht gibt und wahrscheinlich auch nie geben wird, abe existiert haben könnten...."(Vgl. ebd. 9) Dabei behielt er immer eine kritische Distanz zu den Verheissungen der Wissenschaft. In vielen Geschichten behandelt er z.B das Thema der künstliche Intelligenz bzw. der Robotik. (Vgl dazu Phantastik und Futurologie II, Kap. II. ober und Menschen, Frankfurt1984, 51-106. So sagt er z.B über die Väter der künstlichen Intelligenz wie Hans Moravec, Ray Kurzweil u.a., dass sie sich ihre Arbeit hätten ersparen können, wenn sie seine Gedanken zum Thema Künstliche Inteligenz gekannt hätten. (Vgl. Remus, 2005, 32 - [mehr.....])

Als Einstieg kann ich das Buch Eden - neben seinem Klassiker Solaris, wie ich meine - empfehlen, indem es um eine außerirdische Zivilsation geht. Ein Raumschiff bohrt sich aufgrund eines Berechnungsfehlers in den Boden des Planeten Eden.

"In den Berechnungen war ein Fehler. Sie waren nicht über die Atmoshäre hineweggeflogen, sondern aren mit ihr zusammengestoßen. Das Raumschiff bohrte sich mit kauten Krachen, von dem die Trommelfelle anschwollen, in die Lufthülle. Sie spürten auf ihren Liegen des Nachgleiten der Stoßdämpfer.......Der Bremsdruck machte sie blind und taub. Das war das Ende....." (S.5)

Während die Besatzung Reparaturen vornimmt, unternehmen Bordmitglieder Expeditionen. Dabei treffen sie auf ein seltsamen Doppelwesen. Nach anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten erfahren sie mehr über die Gesellschaft und der dort herrschenden Tyrannei und überlegen, ob sie die Edenbewohner befreien sollen. Dieser Roman ist ein Beispiel für die Projektion irdischer Probleme ins Weltall und die Zukunft, was dem Roman eine gleichsam utopische Dimension verleiht. Lem muss man einfach gelesen haben. [Weiterer Link über den Autor.....]. Gi

Montag, März 27, 2006

"Film Tipp: Wie im Himmel" - von Kay Pollak (Schweden 2004)

Ich bin ja bekannt als Film-Fan, der neben Actionfilmen wie Terminator, Matrix oder SF-Filme a la Star Trek oder Stargate auch gute Literatuverfilmungen - z.B Shakespeare's Much Ado About Nothing oder Henry V von Kenneth Brannagh - , aber auch intelligent gemacht Filme wie American Beauty oder The Truman Show schätzt. Aber in letzter Zeit gab es eigentlich nur zwei Filme, die mich beeindruckt, ich meine wirklich beeindruckt und noch tagelang beschäftigt haben.

Der erste Film - ist schon eine Weile her, als ich ihn im Kino gesehen habe - heisst "Frida" und handelt von Leben der deutsch-mexikanischen Malerin Frida Kahlo, [Selbstportrait 1]; Selbstportrait 2]; [Embrace of the Universe] die mit dem berühmten Künstler Diego Rivera verheiratet war. [Mehr zu ihrer Biographie...]. Wie sie mit ihrer schweren Krankheit und der schwierigen Ehe selbst zu ihrer Kunst fand, hat mich tief bewegt. Und hervorragend gespielt von Salma Hayek. Das ist ein 10 Punkte-Film.

Der andere Film ist der oben genannte "Wie im Himmel" von Kay Pollak. Der Film handelt, wie der weltberühmte Stardirigent Daniel Dareus nach einem Zusammenbruch in das Dorf seiner Kindheit zurückkehrt und nach einiger Zeit Leiter des ortansässigen Chores wird. Durch seine Musik gelingt es ihm die Menschen in seinem Heimatdorf durch das Singen zu sich selbst zu befreien und miteinander zu versöhnen, nicht ohne zuerst die unterschwelligen Konflikten zuerst aufzudecken. Letztendlich findet er darin auch jenseits des Starrummels seinen Sinn im Leben. Beeindruckend ist vor allem das Ende, als er zusammen gebrochen und sterbend in der Toilette liegend das Singen seines Chores bei einem Chorwettbewerb in Salzburg vernimmt. Es ist ein langsamer, doch sehr poetischer Film, der an die Kraft der Musik zu Verständigung und Versöhnung glaubt, jedoch ohne kitschig zu wirken. Musik als universelle Sprache kann doch Menschen und die Welt verändern. [weitere Infos zu Film.....]. Das Presseheft kann hier downgeloaded werden. [mehr....] Diesem Film würde ich ebenfalls 10 Puntke geben. Gi

Volgsarmee - Von Eberhard Gröner

Wir konnten nun sogar einen richtigen Autor gewinnen. Hier ist ein Gedicht unseres ehemaligen Kollegen und jetzigen Dekans Eberhard Gröner, dass wir hier veröffentlichen wollen. Wir hoffen ihne für unser Weblogs zu gewinnen, dann kann er seine Werke selbst zur Diskussion stellen. Gi


VOLGSARMEE

Wann aosr Bundasweahr ällaweil ihre

Schbordsoldada hood

gwenna soddad se ao

noo isch s doch aileichdend

wann d Bundasweahr bei dr

Fuaßballwäldmaischdrschafd ao aushälfa därf

schuißa deand se rom ond nom

dräffa isch bei ma graoßa Dor ao oifachr

no bessr däd s badda

wann schdadd deane siebadausad Soldada

d Bundasweahr dia Nazionalmannschafd

bei sich uffnemma däd

noo hedd mr ällas aus oim Schdall

sälle Diskussio om da Aisadz en Deidschland

kennd ao glei uffhaira

s goziche Problem send hald dia duire Schbielr

sälle kaa sich aosr Vrdaidigongseta ed laischda

bhäb draa wia se älls send

abr se dädad noo endlich mool a räachda

Volgsarmee sai

no oifachr isch am End abr

wann mr noo ao sälle Bundasweahr

glei brivadisiara däd

mr kennd an Vrrai uffmacha

a Agziagsellschafd womeglich

ond aus allr Härra Lendr kenndad

se midschbiela

oi Agziagsellschafd däd noo womeglich ao

de andr ganz friedlich ibrnemma

Sonntag, März 26, 2006

Tony Hillerman und Heinrich Steinfest

Weil heute Sonntag ist, möchte ich mich als Krimifan outen. Der aktuelle Anlass ist, dass mein Buchhändler mir gestern schon an der Eingangstür mit einem neuen Krimi von Tony Hillerman (Tony Hillerman, Der Skelett-Mann, rororo 2006) entgegenkam; ja, das ist super, wenn man so einen Buchhändler hat! Der weiß nicht nur, was ich gerne lese, sondern gibt auch nur Tipps ab, auf die ich mich zu fast 100% verlassen kann. Also zu Tony Hillerman: Von dem inzwischen über 80jährige Amerikaner sind auf Deutsch inzwischen 12 Titel erhältlich. Man könnte sie "Ethno-Krimis" nennen. Sie spielen im Indianerreservat im Westen der USA, die Hauptperson ist Lieutenant Chee von der Navajo Tribal Police, mit der den Indianern ein gewisses Maß an Sebstverwaltung (und Selbst-Strafverfolgung) zugebilligt wird (nicht immer: bei Schwerkriminalität greift - meistens störend - das FBI ein...). Neben eine spannenden Handlung kann man lesend die grandiose karge Landschaft genießen und erfährt eine Menge über die für uns sehr seltsame und düstere Navajo-Mythologie. Sehr behutsam und keineswegs spektakulär werden auch die Beziehungsprobleme der Hauptperson dargestellt, die mit dem Dasein als Außenseiter der US-amerikanischen Gesellschaft zusammenhängen.
Ich habe alle Hillerman-Titel mit großem Vergnügen gelesen. Das sind so Bücher, die ich nicht verschlinge, sondern für die ich mir viel Zeit lasse - und bei denen ich es bedaure, wenn ich auf der letzten Seite angelangt bin.
Ein ganz anderes Kaliber - aber nicht weniger lesenswert - ist der gebürtige Österreicher Heinrich Steinfest.Die Handlungsorte seiner Krimis (der jüngste: Heinrich Steinfest, EIn dickes Fell, Piper 2006) sind vor allem Wien und Stuttgart, wahrlich eine merkwürdige Verbindung...die Hauptperson ist ein einarmiger Detektiv namens Cheng. An Steinfest absolut ungewöhnlich ist sein Stil: eine derart kraftvolle, bilderreiche, differenzierte und auch witzige Sprache findet man in der Trivialliteratur sonst nirgends. Manchmal ist es fast zuviel, so wie es einem geht, wenn ein Journalist einen Roman schreibt: 500 Seiten in einem Stil, den man von brillanten Reportagen kennt - das ist fast zu viel. Trotzdem: Für Freunde des anspruchsvollen Krimis ein Muss.
Hillerman und Steinfast haben keinerlei Gemeinsamkeiten, außer, dass ich sie beide sehr mag...
Fa



"Michelangelos Moses und Freuds Wagstück"

Ich gelte ja als Film-Freak, aber jetzt muss ich doch auch einen Buchtipp abgeben, wenn es sich auch um einen Tipp non-fiktionaler Art ist und etwas älter ist. Das Buch kann jedoch durchaus als Vorbereitung für unsere Romfahrt im Sommer verwenete werden.

Dieses Buch handelt vom berühmten Aufsatz von Sigmund Freud "Der Mann Moses und die drei monotheistischen Religionen", anonym veröffentlich im Jahre 1914, indem sich Freud mit Moses und der Darstellung von Michelangelo auseinander setzt. Verfasst hat das Buch Ilse Grubrich-Simitis und heisst "Michelangelos Moses und Freuds Wagstück (Frankfurt 2004). Sie setzt sich mit Freud's Deutung dieser berühmten Moses-Statue von Michelangelo auseinander. Sie selbst nennt es eine Collage, "weil ich Elente, Vorgefundenes aus sonst getrennten Bereichen zusammenbringe; einerseits dem der Kunstgeschichte und andererseits dem der Psychoanalyse, einerseits dem des Verbalen, der Texte, und andererseits dem des Visuellen, der Bilder."
(Ebd. 9)

Hans-Martin Lohmann hat unter dem Titel "Beim Horn des Propheten" (Die Zeit Nr. 36 v. 26.08.04, 42) dieses Buch besprochen. Er kommt zu dem Schluss, dass solche Bücher wünschenswert seien, "die uns auf eine eher leise Art daran erinnern, dass Bildung und kulturelles Gedächtnisimmer noch Voraussetzung dafür sind, dass wir unsere Gegenwart lesen können." Na dann, auf geht's! Gi

Donnerstag, März 23, 2006

Buch Tipp: "Das Evangelium nach Jimmy"

Der Doc (Chris? Dr. Grießhaber? Wie nennen sich die beiden Initiatoren eines Blog gegenseitig? Ich denke, dass ich bei Chris oder Doc bleibe...) hat ja nun schon über einen Film geschrieben – da ist er zweifellos eher Experte als ich; und was soll nun mein erster Beitrag sein? Klar, ein Buch. Klar, ein neues Buch (auch wenn meine SchülerInnen vermutlich von mir erwarten, dass ich über Goethes Faust schreibe). Tatsächlich hab ich kürzlich einen Roman gelesen, der sich für unsere Ecke hier gut eignet: International (ein französischer Autor mit holländischem (?) Namen schreibt einen in den USA handelnden Roman, der in sehr guter deutscher Übersetzung vorliegt), fächerverbindend (Deutsch, Englisch, Theologie, Politik), in der Zukunft handelnd (nicht nur, weil der Doc und ich Science-fiction-fans sind, sondern schließlich sind ja auch unsere Schülerinnen und Schüler die Zukunft), satirisch und kritisch.

Also:

Didier van Cauwelaert, Das Evangelium nach Jimmy, Rütten & Loening, Berlin 2006, leider bisher nur gebunden vorliegend und entsprechend teuer.

"Ich heiße Jimmy Wood, bin 32 Jahre alt und repariere Swimmingpools in Connecticut. Drei Abgesandte des Weißen Hauses haben mir soeben mitgeteilt, daß ich der Klon Christi bin." [mehr......]

32jährig im Jahr 2022, dass er ein Klon, also ein identischer Zwilling von Jesus ist, hergestellt aus DNA-Material, das in der Clinton-Ära am Turiner Grabtuch entnommen und heimlich bearbeitet wurde. George W. Bush lässt alles unter den Teppich kehren (weil er die sich eröffnenden Möglichkeiten nicht begreift) , aber nun will sich der amtierende (schwule) US-Präsident den Jesus-Klon Jimmy zunutze machen und lässt ihn suchen. Der arme Jimmy, der eigentlich nur seine geliebte Emma zurückhaben möchte, gerät nun in ein bizarres Räderwerk von Interessen – CIA, FBI, diverse Kirchen. Wissenschaftler... – und selbst die Wunder, die er zu vollbringen scheint, sind von den Geheimdiensten arrangiert, zumindest die meisten...
Jimmy wird systematisch auf die Rolle vorbereitet, die er spielen soll, er lernt aramäisch und diverse andere alte Sprachen, muss abspecken und sich die Haare wachsen lassen, um schließlich seinem Zwilling möglichst ähnlich zu werden. Alles natürlich unter strenger Aufsicht und umringt von einem höchst effizienten Beraterstab. Nur: Jimmy wäre ein schlechter Jesus-Doppelgänger, wenn er das alles mitmachen würde und sich ohne Widerstand instrumentalisieren ließe.
Auch das Ende ist ganz schön bizarr – und einfallsreich.
Auf einer „Lesenswert-Skala“ von eins bis zehn: gute acht!
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Film Tipp: "Requiem" von Hans Christian Schmid

Letzte Woche sah ich den Film "Requiem". Er handelt - beruhend auf einer wahren Begebenheit - von einer jungen Frau, die in den Siebziger Jahren des letzen Jahrhunderts nach mehreren Exorzismen an Entkräftung stirbt. Im Gegensatz zum Horror-Schocker "The Exorcist" (1973), der stärker den Kontrast zwischen Gut und Böse thematisiert, und der Hollywood Version "Der Exorzismus der Emily Rose" (Novemebr 2005) gelingt es Schmidt das Thema Bessenheit, Dämonenglaube sehr einfühlsam und ohne Mitleidspose darzustellen. Ein wirklich sehenswerter Film, der beeindruckt. [Mehr....]

Willkommen in Fagis Kulturcafe

Herzlich willkommen in Fagis Kulturcafe. Nachdem in letzer Zeit Weblogs immer beliebter werden [mehr dazu unter....], haber wir uns entschlossen dieses Weblog anzubieten. Wir möchten hier unsere Ideen, Kommentare und Empfehlungen zu Themen rund um das Theater, die Literatur und Film vorstellen und alle einladen mit uns zu diskutieren, indem Ihr unsere Beiträge kommentiert. Selbstverständlich können auch eigenen Beiträge veröffentlich werden, sofern Ihr Euch als Teammitglieder registriert. Einfach eine Email an uns schicken. Viel Spaß! Fa&Gi