Sonntag, März 26, 2006

Tony Hillerman und Heinrich Steinfest

Weil heute Sonntag ist, möchte ich mich als Krimifan outen. Der aktuelle Anlass ist, dass mein Buchhändler mir gestern schon an der Eingangstür mit einem neuen Krimi von Tony Hillerman (Tony Hillerman, Der Skelett-Mann, rororo 2006) entgegenkam; ja, das ist super, wenn man so einen Buchhändler hat! Der weiß nicht nur, was ich gerne lese, sondern gibt auch nur Tipps ab, auf die ich mich zu fast 100% verlassen kann. Also zu Tony Hillerman: Von dem inzwischen über 80jährige Amerikaner sind auf Deutsch inzwischen 12 Titel erhältlich. Man könnte sie "Ethno-Krimis" nennen. Sie spielen im Indianerreservat im Westen der USA, die Hauptperson ist Lieutenant Chee von der Navajo Tribal Police, mit der den Indianern ein gewisses Maß an Sebstverwaltung (und Selbst-Strafverfolgung) zugebilligt wird (nicht immer: bei Schwerkriminalität greift - meistens störend - das FBI ein...). Neben eine spannenden Handlung kann man lesend die grandiose karge Landschaft genießen und erfährt eine Menge über die für uns sehr seltsame und düstere Navajo-Mythologie. Sehr behutsam und keineswegs spektakulär werden auch die Beziehungsprobleme der Hauptperson dargestellt, die mit dem Dasein als Außenseiter der US-amerikanischen Gesellschaft zusammenhängen.
Ich habe alle Hillerman-Titel mit großem Vergnügen gelesen. Das sind so Bücher, die ich nicht verschlinge, sondern für die ich mir viel Zeit lasse - und bei denen ich es bedaure, wenn ich auf der letzten Seite angelangt bin.
Ein ganz anderes Kaliber - aber nicht weniger lesenswert - ist der gebürtige Österreicher Heinrich Steinfest.Die Handlungsorte seiner Krimis (der jüngste: Heinrich Steinfest, EIn dickes Fell, Piper 2006) sind vor allem Wien und Stuttgart, wahrlich eine merkwürdige Verbindung...die Hauptperson ist ein einarmiger Detektiv namens Cheng. An Steinfest absolut ungewöhnlich ist sein Stil: eine derart kraftvolle, bilderreiche, differenzierte und auch witzige Sprache findet man in der Trivialliteratur sonst nirgends. Manchmal ist es fast zuviel, so wie es einem geht, wenn ein Journalist einen Roman schreibt: 500 Seiten in einem Stil, den man von brillanten Reportagen kennt - das ist fast zu viel. Trotzdem: Für Freunde des anspruchsvollen Krimis ein Muss.
Hillerman und Steinfast haben keinerlei Gemeinsamkeiten, außer, dass ich sie beide sehr mag...
Fa



3 Kommentare:

B. Fauser - C. Grießhaber hat gesagt…

Also,auf diesen Hillermann bin ich echt gespannt. Bernhard's Krimi-Tipps sind ja immer Klasse. Ein paar Hillermann's habe ich auch schon gelesen. Wer sich für die Kultur und Religion der Navajo und Hopi im amerikanischen Westen interessiert, wird sicherlich neben dem Genuss einer spannenden Story genügend Information finden. Gi

Dandeela hat gesagt…

Also ich finde es breuhigend, dass au Deutschlehrer Fehler machen im schnellen tippen vonn Texten. ; )
Ich kann uebrigens das Buch von Frank Schaetzing, "der Schwarm" emfehlen. Es verbindet so fast alles. Es ist eine Geschichte ueber den (fast) Weltuntergang, mit hoch wissenschaftlichen Beweisen und etwas sience fiction und viel viel Spannung! Kann ich nur empfehlen ist allesrdings au ein 1000 seiten Buch. Ja ich habe angefangen zu lesen auf meiner Reise! ; ) ist gar nicht so schlimm wie ich dachte! ; )
Viele Gruesse aus Down Under.
Gruesse Daniela

B. Fauser - C. Grießhaber hat gesagt…

"Der Schwarm" hab ich auch gelesen. Ist ganz spannend, wenn die Geschichte mitunter einige Längen aufweist. Gi